Was sagen Forscher zur Cannabis Legalisierung?
Etwa 33 Staaten haben medizinisches Cannabis in den USA legalisiert, während 11 Staaten und Washington DC auch die Freizeitnutzung legalisiert haben. Allerdings bleibt Cannabiskonsum auf Bundesebene in den USA illegal. Auch in Deutschland ist durch das im März 2017 in Kraft getretene Gesetz „Cannabis als Medizin“, es einigen Patienten erlaubt, Cannabis zu medizinischen Zwecken zu konsumieren. Doch inwiefern ist der Cannabiskonsum als schädlich einzustufen?
Das „National Institute on Drug Abuse“ der US-Regierung stellt fest, dass "einige Untersuchungen darauf hindeuten, dass der Marihuanakonsum wahrscheinlich der Verwendung anderer legaler und illegaler Substanzen vorausgehen wird“. Es werden Experimente an Tieren zitiert, die eine erhöhte Reaktionsfähigkeit auf andere Medikamente zeigen, nachdem sie Substanzen ausgesetzt wurden, die Cannabis enthalten. Es wird jedoch hinzugefügt, dass Cannabis nicht die einzige Droge ist, die dieses Phänomen zur Folge hat. Auch Alkohol und Nikotin haben eine ähnliche Wirkung.
Laut Denise Kandel, Mailman School of Public Health in New York, sind im Gehirn ähnliche Veränderungen, wie nach dem Alkoholkonsum, bei Tieren zu beobachten. Auch fügt sie hinzu, dass man nie in der Lage sein wird, einen klaren Zusammenhang zwischen der Verwendung von Marihuana und anderen Medikamenten herzustellen, da die externen Faktoren so vielfältig sind, dass man diese in Forschungen schwer nachstellen kann. So heißt es in einem kürzlich vom American Journal of Drug and Alcohol Abuse veröffentlichten Papier: "Der Nachweis der Auswirkungen der Cannabisliberalisierung auf den Konsum anderer Substanzen ist nicht eindeutig. Wir haben nur begrenzte Beweise dafür, wie sich entweder Alkohol- oder Tabakkonsum ausgewirkt hat."
Auswirkungen nach der Legalisierung - Beispiel USA
Dennoch lassen sich einige Kennzahlen herleiten, indem man die Staaten analysiert, die den Konsum bereits legalisiert haben. Laut den neusten Zahlen in den USA gibt es Staaten, die durch die Legalisierung von Cannabis, den Konsum der Droge unter Jugendlichen drosseln konnten. Dennoch gibt auch Untersuchungen, die darauf hindeuten, dass die Legalisierung bei Erwachsenen ab 26 Jahren zu mehr und nicht zu weniger Cannabiskonsum führt. Desweiteren wurde festgestellt, dass der regelmäßige Konsum von starken Cannabissorten ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen hervorbringt.
Washington, Oregon, Alaska und Colorado, die alle zwischen 2014 und 2016 Cannabis legalisierten, gehörten zu den ersten US-Staaten. Durch die Erhebung der Daten über Todesfälle durch Drogenüberdosierung wurde klar, dass zwischen 2013 und 2017, 35 Staaten einen signifikanten Anstieg der Todesfälle verzeichneten.
Fazit - Steigert eine Cannabis Legalisierung den Drogenkonsum?
Unserer Meinung nach lässt sich dies nicht eindeutig mit einem „Ja“ beantworten, da nicht genügend relevante Daten und Zahlen über die Folgen der Legalisierung bekannt sind. Unter Abwägung von Risiken kann sich eine Legalisierung dennoch als ein Garant für Wirtschaft und Gesellschaft auszeichnen, auch in Deutschland.