Das Cannabinoid CBD - eine kurze Erklärung
Hinter den drei Buchstaben CBD steckt das Wort Cannabidiol. Das ist einer der Hauptwirkstoffe der Cannabis Pflanze.
Wegen der zahlreichen Wirkungsweisen, die von CBD ausgehen, machen sich einige Wissenschaftler und Ärzte Hoffnungen, dass der Wirkstoff die Behandlungen von diversen Krankheiten unterstützen könnte.
Im Gegensatz zu dem weitaus bekannteren THC, handelt es sich bei CBD um keine psychoaktive Substanz, es macht also auch nicht high.
Es wird auch keine berauschende Wirkung hervorgerufen. Laut einem Bericht der WHO geht von CBD keine Gesundheitsgefahr aus und der Stoff sorgt auch für keine körperliche Abhängigkeit.
Sowohl THC als auch CBD interagieren mit dem Endocannabinoid System, welches über den ganzen Körper verteilt ist und auch wichtige Einflüsse auf unser Nervensystem besitzt.
Während THC direkt mit den Rezeptoren eben jenes System zusammenwirkt, bindet sie CBD nur ein wenig. Außerdem kann CBD auf Botenstoffe wie Serotonin und Adenosin Einfluss nehmen.
Mit welchen Nebenwirkungen muss ich rechnen?
Zwar geht aus verschiedenen Studien und Berichten hervor, dass es sich bei CBD nicht um eine gefährliche Substanz handelt. Trotzdem kann es bei der Einnahme zu leichten Nebenwirkungen kommen.
Diese Nebenwirkungen könnten auftreten:
- Müdigkeit
- Durchfall
- Übelkeit
- Appetitlosigkeit
Auf die CBD Einnahme sollte jedoch verzichtet werden, wenn Du bereits schon andere Medikamente einnehmen musst, die auch in der Leber abgebaut werden.
Denn hier kann es zwischen dem Medikament und CBD zu Wechselwirkungen kommen, da CBD den Abbau von bspw. Omeparzol hemmt. An dieser Stelle ist eine Besprechung mit einem Arzt oder Apotheker empfehlenswert.
Auch die Wechselwirkungen von Cannabidiol mit schon bekannten Antiepileptika sind noch nicht hinreichend erforscht worden.
Was ist Epilepsie?
Epilepsie zählt zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. In Deutschland leiden etwa 400.000-800.000 Menschen an dieser Krankheit. Geprägt ist sie durch epileptische Anfälle, welche durch kurzzeitige Funktionsstörungen des Gehirns auftreten.
Die Ursache für die Erkrankung ist teils unbekannt, teils könnte der Auslöser aber auch auf eine Verletzung oder eine Störung (etwa Hirnverletzungen, Hirntumore, Schlaganfälle oder Infektionen) zurückzuführen sein.
Es gibt viele verschiedene Epilepsie-Arten: fokale Anfälle, Rolando-Epilepsie, Lennox-Gastaut-Syndrom, West-Syndrom, tonische Anfälle usw.).
Spezielle Symptome hängen von der Art und Intensität der Erkrankung ab. Sie gehen von kurzer Abwesenheit bis zur Verkrampfung und Versteifung des Körpers. Danach kann der Körper auch anfangen, unkontrolliert zu Zucken.
Manche Patienten verlieren während eines tonisch-klonischen Anfalls auch das Bewusstsein. In besonders schlimmen Fällen erleidet der Erkrankte mehrere Anfälle hintereinander, ohne dass er wieder voll zu dem Bewusstsein kommt. In diesem Fall sollte sofort ein Notarzt gerufen werden.
Wirkung von CBD bei Epilepsie
Wissenschaftler vermuten, dass sich CBD lindernd auf die Schwere und Häufigkeit von Epilepsieanfällen auswirken kann (mehr dazu gleich).
Trotzdem ist noch nicht ganz bekannt, wie genau CBD bei einer Epilepsie Erkrankung im menschlichen Körper wirkt.
Zu der Wirkungsweisen wurden allerdings schon Theorien entwickelt. So geht man zum Beispiel davon aus, dass sich CBD auf den Hippocampus auswirkt und dadurch bei Epilepsie helfen kann.
Dazu muss man wissen, dass der Hippocampus ein Knotenpunkt für Informationen ist und wenn dieser gestört ist, kann sich die Epilepsie auswirken.
Neben der einzelnen Anwendung von CBD, wird teilweise auch bekräftigt, dass ein Zusammenwirken von THC und CBD bei gleichzeitiger Verabreichung sinnvoll sein kann.
So werde ein Entourage-Effekt ausgelöst. Allerdings erhält man Produkte mit höherer THC Konzentration nur mit einem ärztlichen Rezept.
Jedenfalls könnte die Anwendung von CBD bei solchen Patienten ein Versuch wert sein, bei denen andere Antiepileptika schon versagt haben und folglich zu keiner Besserung geführt haben.
Aktuelle Studien zu CBD und Epilepsie
Während die Wirkung bei Tieren oder Zellkulturen schon recht gut nachgewiesen ist, ist die Studienlage am Menschen noch sehr dünn.
Das liegt daran, dass Cannabis wegen seinem schweren Stand in der Gesellschaft erst so richtig seit den 70er Jahren erforscht wird.
Die Erfahrungswerte basieren aus diesem Grund meist auf Studien an Tieren oder auf Anwendungen in Einzelfällen. Trotzdem gibt es vereinzelnd auch schon Studien, die an Menschen durchgeführt wurden. Die Ergebnisse wollen wir Dir nicht vorenthalten.
An einer Studie nahmen 171 Probanden, welche im Alter von 2-55 Jahren waren, teil. Sie bekamen bei dieser Studie neben ihren üblichen Medikamenten 20 mg Cannabidiol (genauer gesagt das Medikament Epidiolex) pro Kilogramm Körpergewicht oder Placebo.
Aber auch andere Arten von epileptischen Anfällen könnten drastisch reduziert werden: die Risikoreduktion betraf bei den CBD Patienten 41,2% und bei den Placebo Patienten 13,7%.
Allerdings berichteten während der Studie auch 62% der mit CBD behandelten Menschen von Nebenwirkungen. Bei diesen handelte es sich jedoch „nur“ Nebenerscheinungen wie Durchfall und Benommenheit.
In einer anderen Studie erhielten die Probanden 200-300 mg Cannabidiol täglich oder ein Placebo-Mittel. Bei sieben der acht Epileptiker, denen CBD verabreicht wurde, verbesserte sich der Krankheitszustand, wohingegen bei der Placebo-Erkrankung nur eine Verbesserung festgestellt werden konnte.
Damit ließen sich also durchaus positive Auswirkungen von CBD bei Epilepsie Erkrankten feststellen. Allerdings gibt es auch Studien, bei welchen nennenswerte Resultate ausblieben.
So wurde bei einer placebokontrollierten Doppelblindstudie mit 18 Patienten, die unter der Hutington-Krankheit leiden, keine wirkliche Wirkung nachgewiesen werden. Eine unerwünschte Nebenwirkung trat jedoch ebenso nicht ein.
Welches CBD Öl bei Epilepsie?
Eine explizite Empfehlung abzugeben, ist eher schwierig. Die meisten Studien wurden auch nicht mit einem CBD Öl als Präparat durchgeführt, sondern mit Medikamenten, welche mit CBD versetzt waren.
Um jedoch die ersten Erfahrungen mit CBD zu machen, bietet sich ein persönlicher Testdurchlauf mit einem CBD Öl an. Beim Kauf sollte man unbedingt darauf achten, dass man sich ein hochqualitatives Produkt besorgt.
Trotz der undurchsichtigen Studienlage sollte man nicht vergessen, dass einem das Öl schon helfen könnte. Zumindest bei der Linderung von Symptomen.
Um vom Entourage Effekt zu profitieren, sollte man auf ein Vollspektrumextrakt zurückgreifen. Beachten muss man dabei aber, dass der THC Gehalt nicht höher als 0,2% ist. Denn sonst wird ein Rezept des Arztes benötigt.
Was ist mit Hanföl?
Dadurch, dass die meisten Hanföle lediglich aus den Hanfsamen hergestellt werden und gerade nicht über die wertvollen Inhaltstoffe eines Cannabisöls (wie CBD) enthalten, sollte man in diesem Fall davon lieber absehen.
Zum Kochen eignet sich das Hanföl hingegen wieder gut. Viele Anwender benutzen das Hanföl auch zur Auflösung der CBD Kristalle, eines der reinsten CBD Produkte.
Dosierung von CBD bei Epilepsie
Auch bei Epilepsie gilt: die ideale Dosierung für alle gibt es nicht. Dafür sind die Menschen einfach zu verschieden. Jeder Organismus kann unterschiedlich reagieren, weswegen einem wohl nichts anderes als der Selbstversuch übrigbleibt.
Natürlich kann man sich auch mit anderen CBD Anwendern austauschen und sie über ihre Erfahrungen ausfragen. Allerdings muss die Dosis Deines Bekannten nicht auch bei Dir die richtige Dosis sein.
Teilweise geben auch Hersteller Dosierungsempfehlungen, sodass man sich an diesen orientieren könnte. Prinzipiell sollte man natürlich erstmal mit einer niedrigeren Dosis beginnen. Schließlich kann man jene im Nachhinein noch jederzeit anpassen.
Gibt es Erfahrungsberichte zu CBD Ölen bei Epilepsie?
In verschiedenen Foren teilen immer mal wieder verschiedene Personen ihre Erfahrungen mit CBD Produkten mit. Man kann sich aber natürlich auch an diversen Kundenerfahrungen orientieren. Wirkliche Tests gibt es derzeit noch nicht – abgesehen von Studien natürlich.
Insgesamt lässt sich aber sagen, dass CBD Produkte mit sehr geringem THC Anteil bevorzugt werden, da CBD nicht psychoaktiv wirkt und führt laut einem Bericht der WHO auch nicht zur körperlichen Abhängigkeit.
Einige Anwender berichten von positiven Erfahrungen und schwören seitdem auf CBD. Natürlich gibt es aber auch immer mal wieder Fälle, in denen nicht die erwünschte Wirkung eingetreten ist.
Auch Nebenwirkungen können nicht ausgeschlossen werden, wobei es sich bei diesen in der Regel „nur“ um Durchfall, Benommenheit, Schläfrigkeit oder Mundtrockenheit handelt (eine interessante Studie zu diesem Thema).
Kann ich CBD auch meinem Kind mit Epilepsie geben?
Grundsätzlich scheint CBD auch sicher für Kinder zu sein. So hört man teilweise von Eltern, die sehr gute Erfahrungen mit CBD bei ihren an Epilepsie erkrankten Kindern gemacht haben.
Bei einer Umfrage haben 85% der befragten Eltern (117 Eltern nahmen teil) angegeben, dass ihre Kinder weniger Anfälle während der CBD Behandlung hatten.
30% gaben aber auch an, dass bei der Behandlung Nebenwirkungen aufgetreten sind. Hierbei handelte es sich beispielsweise um erhöhten Appetit. Es traten aber auch positive Nebeneffekte wie die Verbesserung des Schlafes und der Aufmerksamkeit auf.
Trotz dessen, dass CBD weitestgehend als sicher eingestuft wird, wurden noch keine Langzeitwirkungen auf das sich noch entwickelnde Gehirn des Kindes erforscht.